Sprache prägt das Bewusstsein.
Entsprechend bedeutet inklusives Schreiben und Sprechen, dass sich in der verwendeten Sprache alle Personen – unabhängig von ihrem Geschlecht – wiederfinden.
Zahlreiche Studien belegen, dass die Verwendung des generischen Maskulinums zur Folge hat, dass Frauen nicht im gleichen Umfang mitgedacht werden wie Männer. Entsprechend hat sich die Doppelnennung oder die Verwendung des Binnen-I durchgesetzt. Diese Formen sind für Frauen und Männer inklusiv, nicht-binäre Personen werden jedoch weiterhin ausgeschlossen.
Seit Einführung der dritten Option im Personenstandsgesetz ist es jedoch auch rechtlich unstrittig, dass es mehr als zwei Geschlechter gibt.
Der Vielfalt von Geschlechtern tragen Schreibweisen Rechnung, wie der Gender-Stern oder der Unterstrich (gendergap). Die Symbole verweisen dabei jeweils auf Geschlechtervielfalt.
In der gesprochenen Sprache zeigt dies der Gloti-Schlag an. Eine kurze Pause im Sprechen, an der Stelle, an der sich Stern oder Unterstrich befinden (ähnlich wie bei Spiegel-ei).
Bilder schaffen Realitäten.
Und wie auch beim Schreiben und Sprechen sind bestimmte Personen und Lebensrealitäten häufig sichtbarer, andere unsichtbarer.
Inklusive Visualisierung bedeutet, stereotype Darstellungen zu vermeiden und weniger sichtbare Realitäten sichtbarer zu machen. Sei dies eine weibliche CEO, die Hijab trägt oder Studierende mit Behinderung.
Zudem bedeutet es nicht nur den Inhalt von Bildern kritisch zu betrachten, sondern auch ein Augenmerk zu legen auf Hierarchien, die sich im Bildaufbau verbergen können. Wer wird eher im Hintergrund abgebildet, wer im Vordergrund; wer ist passiv, wer aktiv; wer nimmt wie viel Raum ein und wer steht über wem? Bestehende gesellschaftliche Hierarchien und Ungleichheiten nicht auf visueller Ebene zu reproduzieren, ist Ziel einer inklusiven Visualisierung.
Für bildliche Darstellungen relevante Diversitäts-Kategorien sind u.a.: Behinderung, Geschlecht, Religion, Alter, sexuelle Orientierung und Ethnisierung. Wichtig ist, Personengruppen nicht nur dann sichtbar zu machen, wenn es um deren Betroffenheit geht. Z.B. Menschen mit Behinderungen nicht nur, wenn es um Behinderung geht und Personen mit Hijab nicht nur dann, wenn es um Muslimfeindlichkeit geht.
Machen Sie vielfältige Personengruppen und Lebensrealitäten in verwendeten Bildern sichtbar - ohne diese stereotyp darzustellen.